Nordwestlich von Weimar erstrecken sich am Südhang des Großen Ettersbergs weite blumenreiche Trockenrasen, Streuobstwiesen und Laubwälder. Seit 2017 sind große Teile des Naturschutzgebietes in Obhut der NABU-Stiftung.
408 Hektar des Geländes sind als Naturschutzgebiet „Südhang Ettersberg“ geschützt und bieten über 500 Pflanzenarten und rund 90 Vogelarten eine Heimat. 26 Libellenarten, 18 Heuschreckenarten und viele holzbewohnende Käferarten zeugen vom hohen naturschutzfachlichen Wert des Gebietes. Neben den weiten Kalkmagerrasen liegt das am Reichtum verschiedenster Kleingeländeformen wie tief eingeschnittene Erosionstälchen, Erdfälle, kleine Steinbrüche und zu Tage tretende Kalkgesteinsschichten. Hinzu kommen weite Streuobstwiesen im Osten des Geländes sowie die Waldinsel des Blumberger Waldes inmitten der Trockenrasen.
Hier finden viele gefährdete Arten eine passende Nische, und so lassen sich mit etwas Glück Grauammer, Sperbergrasmücke, Wiesenpieper, Raubwürger oder auch Wendehals beobachten. Seltene Blumen wie Bienen-Ragwurz, Ästige Graslilie oder Kreuz-Enzian und eine Vielfalt von Tagschmetterlingen bringen Farbe in die Landschaft.
Erarbeitet am Otto-Schott-Gymnasium Jena 2016 durch:
Zoe Böhme ,Sandra Theng Dao ,Lena Jacke ,Eva Lotte Kienlin, Kassandra Wuttig.
Die vorliegende Fassung wurde im Einverständnis mit den Autoren leicht gekürzt und alle Fußnoten der Lesbarkeit wegen entfernt. Die Langfassung kann beim NABU RV Weimar/Apolda abgerufen werden.
Wir bedanken uns bei den Autoren für die hervorragend Dokumentation und die Empfehlungen, die für unsere Arbeit im Gebiet und im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit von großer Bedeutung sind.
Nähere Informationen unter:
https://naturerbe.nabu.de/aktiv/artenvielfalt/index.html
Rund 50 ausgewählte Artenexperten und Nachwuchsforscher aus ganz Deutschland gingen vom 25. bis 26. Juni am Südhang Ettersberg auf Entdeckungstour. Gemeinsam bestimmten die Experten Hunderte
Tier- und Pflanzenarten in unserem neuen Naturparadies bei Weimar. Darunter waren 6 Orchideenarten, 31 Tagfalterarten, 39 Wildbienenarten, 60 Vogelarten und Hunderte von Insektenarten. Die
Feldforscher beobachteten zudem gleich drei der vier heimischen Molcharten: Kamm-, Teich- und Bergmolch. Besonders groß war die Freude über die Wiederentdeckung einer Heuschreckenart am
Ettersberg: die Gemeine Plumpschrecke, die besonders gern auf Trockenrasen lebt.
Überblick zu den Artenergebnissen: https://naturerbe.nabu.de/aktiv/artenvielfalt/index.html